Einladung 27.1.24 – Gedenken an die Opfer des Nationalsozialistischen Terrors

am 27 Januar 2024, 17 Uhr

in den Wandel-Hallen (1.OG) des Kunstverein Reutlingen,

Eberhardstraße 14, Reutlingen

Seit der Einführung des bundesweiten Gedenktags 1996 lädt eine Gruppe von zivilgesellschaftlich engagierten Personen und Institutionen in Reutlingen jährlich zum Gedenken ein. Im Zentrum des Gedenkens 2024 steht die Opfergruppe der sogenannten „Asozialen“, die erst 2020 eine Anerkennung als Opfergruppe durch den deutschen Bundestag erfahren hat.

Schülerinnen und Schüler der Geschichts-AG des Kepler-Gymnasium stellen Lebensgeschichten einzelner Verfolgter aus dem Raum Reutlingen vor. Neben Wissensvermittlung zur Opfergruppe gibt ein kreativer Beitrag Einblick in die schon in den damaligen Schulbüchern vermittelte Ideologie der NS-Zeit, um sich dann Hoffnungsbildern zuzuwenden. Das Gedenken wird gerahmt von Musik und schließt mit einer kurzen christlichen Liturgie. Die Veranstaltung ist inklusiv und barrierefrei.

Andrej Holm kommt am 24.03. und 25.03. zum Vortrag und Workshop nach Reutlingen

Auf Einladung des franz K in der Reihe „Wir könn(t)en auch anders“ Andrej Holm am Freitag, den 24.3.2023 zu einem Vortrag und zur Diskussion um 20:00 Uhr in den Saal des franz K. Der Titel lautet

Eine andere Wohnungspolitk ist möglich

Jeder Mensch braucht ein Dach über dem Kopf. Wohnen wird zu den international anerkannten Menschenrechten gezählt. Und dennoch begleitet die Wohnungsfrage die kapitalistische Stadtentwicklung seit über 150 Jahren. Bezahlbarer Wohnraum ist eine Mangelware, und das nicht nur in Großstädten wie Berlin, München usw., sondern auch in Reutlingen. Die Diskussionen um verstärkte Regulationen wie beim Berliner Mietendeckel oder Forderungen nach der Enteignung großer Immobilienkonzerne haben der Wohnungspolitik eine neue Brisanz verliehen. Aber auch die Corona-Pandemie und die klimapolitischen Herausforderungen haben die Bedeutung des Wohnens und der Wohnung noch einmal hervorgehoben. Dass Wohnen alles andere als eine private Angelegenheit ist, sondern Ausdruck gesellschaftlicher Verhältnisse, soll ein Themenschwerpunkt des Vortrags sein. Analysiert werden außerdem aktuelle Trends des Immobilien- und Wohnungsmarktes sowie Fragen räumlicher Ungleichheit, Entfremdung, Ausgrenzung und Diskriminierung, die den Zugang zu menschenwürdigem Wohnraum fur viele Menschen systematisch einschränken. Und schließlich geht es um Alternativen: Wo kann angesetzt werden, um eine sozial gerechte Wohnungspolitik zu erkämpfen?

Dr. Andrej Holm ist Sozialwissenschaftler an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind Gentrifizierung und Wohnungspolitik. Er engagiert sich darüber hinaus in Berlin für das Recht auf Wohnen und ist in zahlreichen stadtpolitischen Initiativen aktiv.

Am Samstag, dem 25.03.2023 findet zwischen 10 und 15 Uhr ebenfalls im Saal des franz.K mit ein Workshop mit Andrej Holm statt

Zur Einführung (extern auf YouTube) :

Gentrification heißt Verdrängung – Andrej Holm im Gespräch – Teil 1

Andrej Holm im Gespräch (Teil 2): Stadt und Kapital

Andrej Holm im Gespräch (Teil 3): Recht auf Stadt

Lese-TIPP: Andrej Holm, Christoph Laimer: Gemeinschaftliches Wohnen und selbstorganisertes Bauen 

Bücher zum Thema gemeinschaftlichen Wohnens gibt es eine ganze Reihe, aber dieses sticht heraus. Herausgeber sind zwei ausgewiesenen Fachleuten zum Thema, die sehr unterschiedliche, sich aber ergänzende Texte zusammengestellt haben, die in bei einem Fellowships an der TU Wien zum Thema „Neues soziales Wohnen“ entstanden sind.

„Gemeinschaftliches Wohnen und selbstorganisiertes Bauen bieten neue Antworten auf die aktuellen Herausforderungen im Wohnungswesen. Seit vielen Jahren haben Baugruppen und Hausprojekte in zahlreichen Ländern Erfahrungen der gemeinschaftlichen Planung gesammelt, neue Wohnformate entwickelt und verschiedene Formen des gemeinschaftlichen Wohnens erprobt, die über das Wohnen wie gewohnt hinausreichen. Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt Wohnprojekten, die mit selbstorganisierten Planungsprozessen, einer nicht gewinnorientierten Bewirtschaftungsorientierung und kollektiver Verantwortung gemeinschaftliche Wohnformen entwickeln und nutzen. Diese Projekte reagieren damit auf eine doppelte Krise des Wohnens: Zum einen bieten sie Antworten für neue gesellschaftliche Anforderungen, die in den klassischen Familienwohnungen der Moderne nur unzureichend bedient werden können, zum anderen durchbrechen sie die immobilienwirtschaftliche Verwertungslogik, die ökonomischen Gewinn über das Wohnen als Grundbedürfnis und unabdingbares Recht stellen.“

Andrej Holm, Christoph Laimer:

Gemeinschaftliches Wohnen und selbstorganisertes Bauen

257 Seiten, 2021, TU Wien Academic Press (Verlag)
978-3-85448-043-3 (ISBN), 19:99 €

und als Ebook: hier als OpenBook erhältlich…..

Zeitalter der Krise: Notfall oder Dauerzustand?

Die Architektur und das Bauen stehen im Schnittpunkt aktueller Krisen: Wohnungsmangel und Betongold, räumliche Distanz und die Aufteilung des öffentlichen Raums, massiver Energieverbrauch und CO2-Ausstoß. Wie hängen all diese Krisen zusammen? Befinden wir uns in einem Zeitalter, in dem der Ausnahmezustand der Normalzustand geworden ist und das auch bleibt? Wie gehen wir mit Krisen um und wie können wir handeln, anstatt komplett die Kontrolle zu verlieren? Welchen Blick darauf haben Klimaforscherinnen, Philosophinnen und Wohnbauexpert*innen, welche Forderungen hat die junge Generation, und welche Lösungen kann die stets optimistische Disziplin der Architektur bieten? Diese Fragen diskutiert ein interdisziplinäres Podium auf breiter gesellschaftlicher Ebene.Gäste:Alexander Hagner, Architekt, gaupenraub +/-, WienElke Krasny, Co-Kuratorin der Az W-Ausstellung „Critical Care. Architektur für einen Planeten in der Krise“, WienKatharina Rogenhofer, Sprecherin des Klimavolksbegehrens und Mitgründerin von Fridays for future Österreich, WienKarin Zauner-Lohnmeyer, Sprecherin der Europäischen Bürgerinitiative „Housing for All“, WienModeration:Maik Novotny, Architekturjournalist

Sanieren – Klimawandel: ein gelungener Imagefilm

Im Rahmen der IBA Wien entstand das Projekt Smarter Together in Zusammenarbeit der Städte Wien, München und Lyon.

Wien, München und Lyon setzten in ausgewählten Stadtteilen Impulse für eine positive gesellschaftliche Dynamik und eine nachhaltige Stadtentwicklung. Im Fokus stehen effektive Maßnahmen zum Klimaschutz und für mehr urbane Lebensqualität – wie z.B. integrierte Gebäudesanierungen, klimaschonende Energiesysteme, E-Mobilität.

Erfahrungen und Forschungsergebnisse werden auf lokaler und europäischer Ebene ausgetauscht. Santiago de Compostela, Sofia und Venedig sowie Kiiv (Kiew) und Yokohama partizipieren ebenfalls am EU-Förderprogramm.

Für München entstand ein Info-Film zur Gebäudesanierung „Die Sanierung, die energetische“, den man mit Fug und Recht als für „Otto-Normal-Verbraucher“ als gelungen bezeichnen darf. Daher wollen wir gerne darauf hinweisen.

https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Arbeit-und-Wirtschaft/Europa/Smart-Cities/News-Smarter-Together-M-nchen/Film-Energetische-Sanierung.html

derive: „Frauen bauen Stadt“

Architektinnen gestern und heute

eine Übernahme eines Sendung von Radio dérive vom 01.02.2021

Die erste Ausgabe von Radio dérive 2021 widmet sich Frauen, die Stadt bauen.

Seit ein paar Jahren wird engagiert an einem Korrektiv zur männlich-dominierten Architekturgeschichte gearbeitet. Publikationen, Filme und Ausstellungen beleuchten die Rolle von Architektinnen und Städteplanerinnen und verhandeln damit auch Gendergerechtigkeit im Raum.

https://derive.at/radio/frauen-bauen-stadt/

klickt zur Weiterleitung einfach auf das Bild…….

Damit die weibliche Perspektive kein blinder Fleck bleibt, haben Katja Schechtner und Wojciech Czaja am 8. Oktober 2020 zum Symposium „Frauen bauen Stadt – The City Through a Female Lens“ geladen, im Rahmen der Zwischenausstellung der Internationalen Bauausstellung IBA_Wien.

Die Sendung präsentiert in gekürzter Form die Vorträge von zwei österreichischen Architektinnen und Architekturforscherinnen: Sabina Riß blickt auf das letzte Jahrhundert zurück und beleuchtet den Anteil und die Beteiligung von Frauen in der Stadtplanung und Architektur; Sabine Pollak referiert über ihre eigene Forschung und Praxis.

Am 29. April 2021 werden die Mobilitäts- und Urbanitätsforscherin Katja Schechtner und der Architekturpublizist Wojciech Czaja eine Outdoor-Ausstellung in aspern die Seestadt Wien eröffnen, mit 18 Portraits von internationalen Architektinnen und Stadtplanerinnen. Ein weiteres Symposium und eine Publikation zum Thema sind für heuer ebenfalls geplant.

Mehr Informationen: www.frauenbauenstadt.at und dérive Radio

Roger Keil: „Covid Urban: Dimensionen der Peripherie in der städtischen Gesellschaft“, 26.1.2021

Quelle: s u b \ u r b a n. zeitschrift für kritische stadtforschung

Wir freuen uns euch auf die Aufzeichnung eines Vortrags von Roger Keil mit dem Titel „Covid Urban – Dimensionen der Peripherie in der städtischen Gesellschaft“ aufmerksam zu machen. Der Vortrag fand am 26. Januar 2021 im Rahmen der translokalen Vorlesungsreihe „Geographien von Covid-19“ statt.

Der Vortrag beleuchtet die Einwirkungen der COVID-19 Pandemie auf die verschiedenen Dimensionen der Peripherie der städtischen Gesellschaft. Ausgehend von der Annahme, dass wir nun im Zeitalter der vollständigen Urbanisierung leben, können wir feststellen, dass COVID-19 die erste Infektionskrankheit der globalisierten städtischen Gesellschaft ist. Vor dem Hintergrund jüngerer Epidemien im städtischen Raum, von SARS bis Ebola, zeigt Roger Keil, dass die Entstehung und Verbreitung der COVID-19 Pandemie mit der ‚ausgedehnten‘ Urbanisierung zu tun hat, die heute die Welt der Stadt dominiert. Ebenso führt er vor, wie die Auswirkungen der inzwischen globalen Seuche insbesondere die sozialen, räumlichen und institutionellen Peripherien der ‚globalen Stadt‘ am härtesten betroffen haben. Zuletzt diskutiert er, wie die Pandemie die Horizonte urbanistischer Praxis verändert hat, indem Perspektiven auf Klimawandel, Antirassismus und ökonomischer Krise durch die Erfahrung der Krankheit an Schärfe und Profil gewonnen haben.